Land-, Flur- und Siedlungsnamen in Schleswig-Holstein
In seiner exponierten Lage als Brücke zwischen Mitteleuropa und Skandinavien war das heutige Schleswig-Holstein schon immer Durchzugsgebiet mehr oder minder friedlicher Völker. Wem es hier gefiel, wer nicht weiter konnte oder wollte ließ sich nieder und gab Landschaft und Siedlungen seine Namen. Auch heute noch lassen sich viele Namen entschlüsseln und übersetzen.
au = a) kleiner Fluß b) aus der slawischen aw-Endung
ballig = Hügel, Ansiedlung auf Hügel
bök = Buche
Born = Quelle
Brook = Bruchwald, Moor
büll = Hügel
büttel = Wohnstätte
by (jütländisch) = Siedlung, Bau
die(c)k = Teich
feld = waldfreies Gelände, oft Tochtersiedlung eines älteren Ortes
gaard (jüt.) = Hof
hem, um = heim (engl. ham)
holm = Insel, Halbinsel, Erhöhung in einer Niederung
holt = Holz, Wald
hoop = auf dem Haufen liegende Häusergruppe
horn, vorspringende Ecke
horst = abgeholzter Wald, Gegend mit Gestrüpp
hude = Stapelplatz, Fährplatz
husen = Haus (nach 1000 entstanden)
ing, ingen, ung, ungen = dem ... zugehörig
kamp = gemeinsam bewirtschaftetes Feld
leben = Erbe
lo, loe, loh = sumpfige Waldgegend oder Hain
lund = kleines Gehölz
mühe = Flußmündung
nis = Landspitze, Nase
rege = Reihe
rode, rott, ratt, roy, rü = Waldrodung
schar = Abhang
schau (jüt. skov) = Wald
seth = sumpfige Niederung
stede (altsächsich) Siedlung
stedt = Siedlung
toft = eingefriedetes Land
torp, trup, rup = Dorf
wedel = Furt
wisch = feuchte Wiese
wik, wyk = Meeresbucht
wurt, warf, werf = aufgeworfener Wall als Wohnplatz; erhöhter Platz in einer Niederung; verwandt mit werder, worth, warth
U.a. nach Harms Atlas Deutschland und die Welt, (schleswig-holsteinischer Schulatlas ca. 1970)